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Medikamente während der Schwangerschaft ein Risiko?

Medikamenteneinnahme sollte zwischen Arzt und Patientin ausführlich diskutiert werden ...

 
Jede Schwangere, die sich auf ihr Kind freut, hofft inständig, dieses möge gesund das Licht der Welt erblicken. Doch seit der Contergan-Prozess die Gemüter der Menschheit bewegt, stehen werdende Mütter der Einnahme von Medikamenten verhalten oder gar misstrauisch gegenüber. Dies ist verständlich, denn gilt als erwiesen, dass die Wirkstoffe von Präparaten, die eine Schwangere einnimmt, über die Nabelschnur auf das Ungeborene übergehen. Darüber hinaus tragen die in den Beipackzetteln zuhauf erwähnten Nebenwirkungen zur weiteren Verunsicherung werdender Mütter bei.

Da die Pharmakonzerne ungern in einen weiteren Medizinskandal verwickelt werden möchten, wird in den Beipackzetteln Schwangeren von der Einnahme des Präparats entweder grundsätzlich abgeraten oder ihnen empfohlen, sich an ihren Arzt zu wenden. Dies führt zu Verwirrung und Unsicherheit, selbst wenn der ärztliche Segen für die Einnahme eines Medikaments bereits erteilt wurde. Dabei obliegt es dem Mediziner zu entscheiden, was mehr Schaden anrichtet: Die unbehandelte Krankheit oder das Medikament. Letztendlich wird, sofern irgendwie möglich, immer eine arzneimittelfreie Therapie angestrebt.

Auf jede einzelne Erkrankung, deren Behandlung und das mögliche Risiko für das Ungeborene einzugehen, würde vermutlich ein ganzes Buch füllen. Dennoch ist es wichtig, sich vor Augen zu führen, was bestimmte Leiden an Schaden anrichten können, wenn sie nicht ausreichend therapiert werden.

Es ist wichtig zu wissen, dass die ersten drei Monate einer Schwangerschaft die für die kindliche Entwicklung bedeutungsvollsten sind. In dieser Phase findet die Gehirnentwicklung statt, und es bilden sich (Sinnes-)Organe, Arme, Beine und Skelett. Lediglich die Zeit bis zu zwei Wochen nach der Empfängnis gelten als unproblematisch in Bezug auf Spätfolgen, da hier die Natur nach dem Alles-oder-Nichts-Prinzip verfährt und ein durch Alkohol oder Medikamente geschädigter Embryo abgestoßen werden würde.

Krankheiten unterscheiden sich zunächst einmal darin, ob sie akut oder chronisch sind. Bei letzteren ist oft schon von vornherein bekannt, ob die Therapie für eine gewisse Zeit unterbrochen werden kann oder nicht. Die Behandlung akuter Erkrankungen muss hingegen, abhängig vom Schweregrad, von Fall zu Fall entschieden werden.

Asthma beispielsweise kann sowohl akut als auch chronisch auftreten und muss in beiden Fällen therapiert werden. Für das Ungeborene ist es von enormer Wichtigkeit, über das Nabelschnurblut ausreichend mit Sauerstoff versorgt zu werden. Leidet die Mutter aufgrund eines akuten Asthma-Anfalls unter Atemnot, überträgt sich dieser Zustand auf das Kind. In der Folge ringt es nach Luft, wodurch es womöglich Schaden nehmen kann. Asthma wird meistens mit Bronchien erweiterndem Spray therapiert, und es gilt als medizinisch erwiesen, dass über die Lunge aufgenommene Medikamente nur in sehr geringer Dosis in den Blutkreislauf der Mutter übergehen und damit den Embryo kaum belasten. Selbst Cortison, das auch in der Asthmabehandlung zum Einsatz kommt, darf in der Schwangerschaft - immer in der geringsten wirksamen Dosis - eingenommen werden. Bisweilen wird es sogar werdenden Müttern, die von einer Frühgeburt bedroht sind, verschrieben, um die kindliche Lungenreife zu fördern.

Wichtig ist die medikamentöse Weiterbehandlung auch bei Patientinnen mit Diabetes, da eine schlechte Stoffwechseleinstellung der Mutter das Risiko von Fehlbildungen und Fehlgeburten drastisch erhöhen kann. Auch die Einnahme von Penicillin und Antibiotika gelten als relativ unbedenklich.

In jedem Fall sollte eine empfohlene Medikamenteneinnahme zwischen Arzt und Patientin ausführlich diskutiert werden und sei es nur, um bestehende Ängste auszuräumen. Keinesfalls darf sich eine Schwangere hinter dem Rücken ihres Arztes eigenmächtig gegen die Einnahme einer verordneten Arznei stellen, da dies unter Umständen ernsthafte Konsequenzen für das Kind zur Folge haben könnte. (don)
 
 
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